Reuters

Telekom-Kunden Opfer von Online-Banking-Betrug

21.10.2015
um 15:21 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Kunden der Deutschen Telekom sind in den vergangenen Wochen Opfer einer Betrugsserie im Online-Banking geworden.

Die Täter hätten die Computer von mehreren Dutzend Kunden ausgespäht und so Daten zur Bankverbindung und zum Handyvertrag erbeutet, bestätigte der Bonner Konzern am Mittwoch einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Dem Bericht zufolge hoben sie zumeist fünfstellige Beträge von Konten der Geschädigten ab. Insgesamt sei dabei ein Schaden von schätzungsweise einer Million Euro entstanden. Betroffen seien nur Kunden der Deutschen Telekom, aber verschiedene Banken.

Die Betrüger nutzten die Handy-Transaktionsnummern (mTAN), mit denen Banken Online-Überweisungen ermöglichen. Dabei muss ein Bankkunde den Transfer mit einer Nummer bestätigten, die ihm per SMS auf das Handy geschickt wird. Das Verfahren an sich sei aber technisch sicher, betonte die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), in der die fünf Bankenverbände zusammengeschlossen sind. Die mTAN sei weder geknackt worden noch könne sie manipuliert werden. "Die Nutzung des mTan-Verfahrens erfordert jedoch, dass der Kunde seine Sorgfaltspflichten beachtet."

Wie eine Sprecherin der Telekom erläuterte, gaben sich die Täter mit Hilfe der erbeuteten Kundendaten als Händler aus, die im Namen von Kunden eine Ersatz-SIM-Karte für ihr Handy aktivieren wollten. Damit verschafften sie sich Zugang zum Konto und veranlassten eine Überweisung. Die Nummer zur Bestätigung wurde dann an die neue SIM-Karte geschickt. "Die Telekom hat nach Bekanntwerden dieser Betrugsmasche umgehend reagiert und ihre Maßnahmen zur Händleridentifikation verschärft", sagte die Sprecherin. Die DK sprach von einer Sicherheitslücke beim Mobilfunkanbieter, die inzwischen geschlossen worden sei.

Deutsche Telekom AG

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