Wien (Reuters) - Der österreichische Energiekonzern OMV hat im Schlussquartal soviel Öl und Gas gefördert wie nie zuvor.
Erstmals übertraf der Konzern im Quartalsdurchschnitt die Marke von 500.000 Fass Öl-Äquivalent (boe) pro Tag. Zurückzuführen ist dies vor allem auf Zukäufe in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Malaysia, den Aktivitäten in Russland sowie auf den Produktionsstart des norwegischen Feldes Aasta Hansteen. In Rumänien sei die Förderung hingegen gesunken, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Im Schnitt lag die Produktion im vierten Quartal bei 505.000 Fass täglich, nach 447.000 Fass im Schlussquartal 2018. Deutlich mehr als die Hälfte davon entfällt auf Erdgas, dessen Produktion im Schnitt bei 291.000 Barrel lag. Die Förderung von Erdöl- und Flüssiggas-Produkten belief sich auf 214.000 Fass pro Tag. Die Gesamtverkaufsmenge lag im Schlussquartal bei 43,9 Millionen Barrel, nach 42,8 Millionen Barrel im Quartal davor.
Für das Gesamtjahr 2019 kündigte der teilstaatliche Konzern zuletzt eine Öl- und Gasproduktion von etwas weniger als 500.000 Barrel pro Tag an. Bis 2025 soll die Schwelle von 600.000 Fass erreicht werden. Im internationalen Vergleich ist Österreichs größter Industriekonzern damit aber immer noch sehr klein. Der US-Ölkonzern Exxon Mobil fördert etwa rund vier Millionen Barrel pro Tag, der britische Ölkonzern BP 3,8 Millionen Barrel und der französische Ölkonzern Total rund 2,8 Millionen Barrel.
Einen Rückgang musste die OMV zu Jahresende bei der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen verbuchen. Die entsprechende Raffineriemarge sank auf 5,02 Dollar je Barrel nach 5,46 Dollar im Vorquartal. Zu schaffen machen hier die Überkapazitäten am Markt. Bei der rumänischen Tochter Petrom war der Rückgang der Raffineriemarge mit 4,68 (6,46) Dollar je Fass noch stärker. Den Auslastungsgrad der Raffinerien bezifferte die OMV mit 98 nach 96 Prozent im Quartal zuvor.
Die Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr will die OMV am 6. Februar veröffentlichen. Im dritten Quartal wurde wegen der niedrigeren Öl- und Gaspreise ein Gewinnrückgang verbucht.