Peking/Shanghai (Reuters) - Die Zahl der durch das neu entdeckte Corona-Virus ausgelösten Todesfälle steigt weiter an.
Dem chinesischen Gesundheitsamt zufolge habe die grippeähnliche Krankheit neun Menschenleben gefordert, 440 seien infiziert. Der Erreger passe sich an und mutiere, was für die Gesundheitsbehörden den Kampf gegen die Ausbreitung erschwere, sagte ein Beamter der Behörde am Mittwoch. Weitere 2.197 Fälle von engem Kontakt mit Patienten seien bestätigt worden und es gebe Hinweise auf eine "Luftübertragung" des Virus, sagte der Vizeminister der Nationalen Gesundheitskommission, Li Bin.
Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen forderte China auf, die "wahren" Informationen über den Coronavirus preiszugeben. Die Regierung habe auch Reisegruppen aus Wuhan angewiesen, vorerst nicht nach Taiwan zu kommen, sagte Tsai vor Reportern.
Das Virus, das Ende letzten Jahres aus der zentralchinesischen Stadt Wuhan in Hubei stammt, hat sich auf chinesische Städte wie Peking und Shanghai sowie die Vereinigten Staaten, Thailand, Südkorea, Japan und Taiwan ausgebreitet.
Auch Macau bestätigte am Mittwoch den ersten Fall einer Lungenentzündung im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Stamm aus der zentralchinesischen Stadt, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Die Angst vor einer Pandemie ähnlich dem Ausbruch des schweren akuten Atemwegssyndroms (SARS), der in China begann und in den Jahren 2002-2003 fast 800 Menschen tötete, hat die globalen Märkte erschüttert. Besonders hart wurden dabei die Aktien von Luxusgütern und Luftfahrt getroffen. Die Fluggesellschaft Cathay Pacific erlaubt ihren Flugbegleitern, zum Schutz vor einer Infektion Gesichtsmasken zu tragen. Passagiere mit Ziel Wuhan können ihre Flüge bis zum 15. Februar kostenfrei umbuchen oder stornieren. Die Aktien von Cathay sind seit dem Ausbruch des Virus Anfang Januar um zehn Prozent gefallen.