Frankfurt (Reuters) - Die Vorstände der Deutschen Bank kassieren für das abgelaufene Jahr nur noch halb so hohe Bonuszahlungen wie für 2018.
Der Bonustopf liege bei etwas mehr als 13 Millionen Euro, sagte ein Sprecher der Bank am Mittwoch und bestätigte damit einen Vorabbericht des "Handelsblatts". Ein Jahr zuvor waren es 25,8 Millionen Euro. Der stellvertretende Aufsichtsratschef Detlef Polaschek erklärte, die Vorstände hätten freiwillig auf einen Teil ihrer variablen Vergütung verzichtet: "Auf Basis unseres Vergütungssystems und der erreichten Kennzahlen hätte der Vorstand einen Anspruch auf seine volle variable Vergütung gehabt. Alle Vorstandsmitglieder haben hingegen von sich aus entschieden, auf ihre individuelle erfolgsabhängige Vergütung zu verzichten."
Der Arbeitnehmervertreter lobte die Entscheidung angesichts des Stellenabbaus: Damit hätten die Manager "einen signifikanten Beitrag" zum Umbau der Bank geleistet. Für 2018 hatte die Bank erstmals nach zwei Jahren Pause wieder Boni an ihre Vorstände ausgeschüttet. Das Geldhaus veröffentlicht am Donnerstag seine Geschäftszahlen für 2019. Analysten rechnen wegen des Umbaus mit einem Milliardenverlust.
Unterdessen hat der Aufsichtsrat die Verträge von Finanzchef James von Moltke und Risiko-Vorstand Stuart Lewis um jeweils drei Jahre verlängert. Ein Sprecher bestätigte einen Bericht der "Financial Times" am Mittwoch. Die Verträge wären in diesem Jahr ausgelaufen. Von Moltke war 2017 von der Citi zur Deutschen Bank gekommen. Lewis sitzt seit 2012 im Vorstand und ist damit dessen am längsten amtierendes Mitglied. Die Entscheidung über eine Vertragsverlängerung von Vorstandsmitglied Werner Steinmüller sei dagegen vertagt worden. Der 65-Jährige ist für die Region Asien-Pazifik zuständig.