München (Reuters) - Der Münchner Lkw- und Bus-Hersteller MAN will einem Zeitungsbericht zufolge jede sechste Stelle streichen.
6000 der 36.000 Arbeitsplätze bei der Traton-Tochter seien akut gefährdet, berichtete das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Diese Zahl habe der Vorstand dem Betriebsrat bei einem Treffen mitgeteilt. Teil der Überlegungen ist dem Bericht zufolge die Schließung des Standorts im österreichischen Steyr. Der Chef von MAN Truck & Bus, Joachim Drees, hatte Anfang der Woche von einem "signifikanten Stellenabbau" gesprochen, ohne Zahlen zu nennen.
Ein MAN-Sprecher wollte sich am Mittwochabend nicht zu dem Bericht äußern. Die Gespräche über den Stellenabbau stünden noch ganz am Anfang, sagte er.
Grund für die unbefriedigenden Ergebnisse von MAN sei aus Sicht des Vorstands ein aufgeblähter Verwaltungsapparat, der nun beschnitten werden solle, berichtete die Zeitung. Der Münchner Lkw-Bauer liefert seit Jahren schlechtere Renditen ab als die schwedische Schwestergesellschaft Scania. MAN müsste den Abbau über Fluktuation und Abfindungen stemmen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis ins Jahr 2030 ausgeschlossen. Bis zum Sommer solle eine Vereinbarung stehen, sagte der Insider dem "Handelsblatt".
Die Produktion von leichten und mittelgroßen Lastwagen in Steyr könnte nach Deutschland und Polen verlagert werden, hieß es in dem Bericht. In dem österreichischen Werk arbeiten 2300 MAN-Mitarbeiter.