Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche-Börse-Tochter Eurex Clearing darf nun auch in Japan Geschäfte abwickeln.
Die japanische Finanzaufsicht FSA erteilte die dafür nötige Clearing-Lizenz, wie die Deutsche Börse am Donnerstag mitteilte. Der Konzern verspricht sich davon einen steigenden Marktanteil im wichtigen Euro-Clearing. "Wir freuen uns sehr darüber, die Lizenz für ein Land zu erhalten, das zu den wichtigsten Inhabern von europäischen Schuldtiteln außerhalb der EU gehört", sagte Eurex-Clearing-Chef Erik Müller. Der japanische Markt sei einer der weltweit größten Märkte für börsliche wie außerbörslich gehandelte Derivate.
Bislang dominiert die LCH Clearnet, eine Tochter der Londoner Börse LSE, die Abwicklung von auf Euro lautenden Finanzderivaten (Clearing). Die Clearinghäuser kümmern sich um die Abrechnung und Abwicklung von Wertpapiergeschäften und stehen zwischen Verkäufer und Käufer. Durch den Brexit sieht die Deutsche Börse die Chance gekommen, der LCH ihre Vormachtstellung streitig zu machen. Aktuell beziffert sie ihren Anteil in dem Geschäft auf rund 18 Prozent. Mit der Lizenz in Japan kann Eurex Clearing seine Dienstleistungen nun in der Europäischen Union, den USA und in Japan anbieten.