Reuters

Deutsche Bank - Erwarten keine Engpässe bei Corona-Notkrediten

19.03.2020
um 10:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank sieht sich für die Flut an Anträgen für Notkredite gerüstet.

"Wir sind voll operativ handlungsfähig. Wir haben bis jetzt keinerlei Engpässe", sagte Daniel Schmand, Leiter der Handelsfinanzierung bei der Deutsche Bank, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Das Tagesgeschäft in Italien laufe relativ geräuschlos. Daraus habe die Bank viel gelernt, was nun auch in anderen Ländern Anwendung finde. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die zunehmend auch in Deutschland gelten, belasten zahlreiche Unternehmen. Der Staat hat deswegen Liquiditätskredite versprochen, die über die Banken bei der staatlichen Förderbank KfW beantrag werden können.

Die Zahl der Anträge für solche Darlehen von kleineren und mittleren Unternehmen habe deutlich zugenommen, sagte Schmand. Wichtig sei nun, dass die Hilfen unbürokratisch über die Banken liefen. "Der Gewerbetreibende sollte mit drei Klicks das Geld auf dem Konto haben." Manche Firmen kritisieren, es dauere zu lange, bis das Geld fließe, für viele kleine Firmen komme es auf Tage an. Die KfW und die Banken wollen deswegen ihre Kreditvergabeprozesse vereinfachen, um zügige Auszahlungen zu ermöglichen.

Für Banken bedeutet das jedoch eine Gradwanderung. "Wir müssen rasch handeln, damit es für die Unternehmen nicht zu spät ist, aber wir dürfen auch die Risiken nicht außer Acht lassen", sagte Schmand. Die Deutsche Bank will bei der Kreditprüfung darauf schauen, wie die Kreditwürdigkeit der betroffenen Firma vor der Corona-Krise war. "Wenn das Unternehmen damals gesund war, dürfte der Corona-Effekt deutlich werden. Wir wollen dabei helfen, dass jetzt nicht fundamental gesunde Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten kommen."

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008