Reuters

Finanzkonzern W&W fürchtet Gewinneinbruch wegen Coronavirus

30.03.2020
um 16:17 Uhr

München (Reuters) - Der Bauspar- und Versicherungskonzern W&W befürchtet wegen der Coronakrise einen Gewinneinbruch.

Wenn die Pandemie deutlich länger anhalte, könne der Nettogewinn in diesem Jahr auf weniger als 220 Millionen Euro schrumpfen und damit unter die Zielspanne fallen, sagte Finanzvorstand Michael Gutjahr am Montag. Bisher spüre Wüstenrot & Württembergische (W&W) aber weder im Neugeschäft noch bei den laufenden Zahlungen einen deutlichen Einbruch. 2019 war der Gewinn noch um 16 Prozent auf 249 Millionen Euro gestiegen. Die Aktionäre sollen eine stabile Dividende von 65 Cent je Aktie bekommen. Von der Empfehlung an die Banken, keine Dividenden zu zahlen, sei W&W nicht betroffen, sagte Vorstandschef Jürgen Junker.

In der Baufinanzierung zeigten sich aber "die ersten Bremsspuren", sagte Bernd Hertweck, der Chef von Deutschlands zweitgrößter Bausparkasse Wüstenrot. Man habe den Kunden schon vor der gesetzlichen Regelung Stundungsangebote gemacht. Sorgen um einen Wertverlust der Immobilien, die Wüstenrot-Kunden mit Krediten oder Bauspargeldern bauten, macht Hertweck sich nicht. Die meisten Neubauten stünden ohnehin nicht in Ballungszentren, wo der Immobilienboom nachlassen könnte. "Damit kommen wir als Branche gut zurecht." Beim Bausparen ging das Neugeschäft im vergangenen Jahr leicht auf 13,5 (13,7) Milliarden Euro zurück. Wüstenrot habe den Marktanteil damit und mit der Übernahme der Aachener Bausparkasse auf 15 von knapp zwölf Prozent ausgebaut.

Wüstenrot & Württembergische AG

WKN 805100 ISIN DE0008051004