Reuters

Gewerkschaft kritisiert Lufthansa-Vorstand wegen Kurzarbeit bei Germanwings

03.04.2020
um 07:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Pilotengewerkschaft Cockpit wirft dem Lufthansa-Vorstand vor, den fertig ausgehandelten Vertrag zur Kurzarbeit bei der Tochter Germanwings nicht unterschreiben zu wollen.

Dabei hätten sich in tagelangen Sitzungen Cockpit und die Geschäftsleitung der Germanwings auf einen Tarifvertrag zur Kurzarbeit geeinigt, teilte die Gewerkschaft am Donnerstagabend mit. Die Argumentation des Konzernvorstandes, die wirtschaftliche Situation der Germanwings gebe das Ergebnis nicht her, sei unglaubwürdig. Vom Lufthansa-Vorstand lag zunächst keine Stellungnahme zu dem Streit vor.

"Wir halten es für eine unverantwortliche Schädigung des Unternehmens, in der derzeitigen Lage eine Kostensenkung von knapp 50 Prozent der Lohnkosten der Piloten an Kurzarbeitsgeldern auszuschlagen", erklärte Cockpit-Chef Markus Wahl. Er fordere den Konzern auf, den Tarifvertrag Kurzarbeit bei Germanwings zu unterschreiben. Germanwings hat rund 1400 Mitarbeiter, darunter 500 Piloten, die mit 30 Flugzeugen für die Lufthansa-Tochter Eurowings fliegen.

Lufthansa kämpft wie die gesamte Branche mit der Coronavirus-Pandemie und hat einen großen Teil seiner Flugzeugflotte stillgelegt. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte erklärt, die Airline-Gruppe werde durch die Corona-Krise schrumpfen.

LUFTHANSA AG VNA O.N.

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