Reuters

DIHK fordert in Corona-Krise Fahrplan für Ausstieg aus Krisenmodus

10.04.2020
um 13:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) macht sich für einen gemeinsamen Fahrplan von Politik und Wirtschaft für eine allmähliche Rückkehr zu einer Normalität im Geschäftsleben stark.

"Ein Signal, wie der Einstieg in eine schrittweise Normalisierung ausfallen könnte, wird für die Planungen und die Existenz der Unternehmen jetzt immer wichtiger", erklärte DIHK-Präsident Eric Schweitzer am Freitag angesichts der nach Ostern anstehenden Entscheidungen von Bund und Ländern über Dauer und Exit beim Shutdown. Ein solcher Horizont sei auch für die Unternehmensfinanzierung und Liquidität von enormer Bedeutung. "Denn die Firmen müssen auch Geldgebern eine Perspektive bieten können." Zumal die Zahl der betroffenen Betriebe von Tag zu Tag größer werde. Wirtschaft und Politik müssten darüber sprechen, wie sie gemeinsam den größtmöglichen Gesundheitsschutz mit Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft verbinden können.

Continental-Chef Elmar Degenhart warnte vor den gravierenden wirtschaftlichen Folgen eines länger anhaltenden Shutdowns. "Wenn die Autoindustrie nach Ostern nicht bald wieder hochlaufen kann, droht vielen kleineren Zulieferern die Pleite", sagte er dem "Spiegel". Im schlimmsten Fall werde das internationale Produktionsnetz "tiefgreifend und nachhaltig beeinträchtigt", mit verheerenden Folgen für die Konjunktur. "Bisher haben wir nur den Auftakt der Krise gesehen, das zweite und dritte Quartal dürften erheblich schwieriger werden." Für die Autoindustrie befürchtet Degenhart eine längere Durststrecke. Es werde womöglich Jahre dauern, bis die globale Industrie das Produktionsniveau des Rekordjahres 2017 wieder erreiche. Das Coronavirus werde den Hannoveraner Autozulieferer und die ganze Branche "wohl noch mindestens ein Jahr oder länger begleiten".

Continental AG

WKN 543900 ISIN DE0005439004