Wien (Reuters) - Die zur Lufthansa-Gruppe gehörende Austrian Airlines (AUA) soll sich laut Österreichs Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck zunächst einmal aus dem vom Staat bereit gestellten Corona-Hilfspaket bedienen.
"Es geht darum, dass die AUA alle Pakete nutzt, die es jetzt schon gibt", sagte Schramböck. "Unser Ziel ist es nicht, uns grundsätzlich an Unternehmen staatlich zu beteiligen". Zudem müsse die AUA-Mutter Lufthansa alles tun, um das Überleben der AUA innerhalb der Gruppe zu sichern. In anderen europäischen Ländern werden Verstaatlichungen oder Staatsbeteiligungen unter anderem bei Fluglinien diskutiert, etwa in Deutschland bei der AUA-Konzernmutter Lufthansa. Umweltministerin Leonore Gewessler forderte am Donnerstag erneut, etwaige Staatshilfen an Umweltbedingungen zu knüpfen. Details nannte sie nicht.
Die AUA zählt in Österreich zu den am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen. Mitte März wurde der reguläre Flugbetrieb eingestellt und für die 7000 Mitarbeiter die staatliche geförderte Kurzarbeit angemeldet. Medienberichten zufolge benötigt die AUA eine Finanzspritze von bis zu 800 Millionen Euro. Bestätigt wurde die Summe bisher nicht. Die Tageszeitung "Der Standard" berichtete zudem, dass ein Sparpaket geschnürt werden soll, dass den Mitarbeitern tiefe Einschnitte bringe. Gespräche zwischen Management und Belegschaftsvertretern würden bereits laufen.
Die Regierung in Wien hat für in der Coronavirus-Krise strauchelnde Firmen ein 38 Milliarden Euro schweres Hilfspaket geschnürt. Neben einem Soforthilfepaket in der Höhe von vier Milliarden Euro sind 15 Milliarden Euro an Notfallhilfen für Branchen vorgesehen, die "besonders hart" getroffen werden. Neun Milliarden Euro gibt es für Garantien und Haftungen zur Kreditabsicherung, zehn Milliarden Euro für Steuerstundungen.