Frankfurt (Reuters) - Der Chemieriese BASF erhöht die Investitionen in sein Stammwerk in Ludwigshafen.
Für Investitionen, Modernisierungs- und Erhaltungsmaßnahmen habe BASF bis 2025 durchschnittlich mindestens 1,5 Milliarden Euro jährlich zugesichert, teilte das Unternehmen am Mittwoch anlässlich der Unterzeichnung einer neuen Standortvereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern mit. Die Vereinbarung, die vom 1. Juni 2020 bis Ende 2025 läuft, sieht weiterhin auch den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen am Stammwerk vor. Sie löst die derzeitige Standortvereinbarung ab, die Ende dieses Jahres abgelaufen wäre und zwischen 2016 und 2020 Investitionen von mindestens sechs Milliarden Euro beziehungsweise durchschnittlich 1,2 Milliarden Euro pro Jahr vorsah.
Die Verhandlungen von Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretern begannen bereits im vergangenen Sommer, als BASF einen Abbau von weltweit 6000 Stellen - die Hälfte davon in Deutschland - angekündigt hatte. Die Arbeitnehmervertreter hatten bei den Gesprächen ihren Schwerpunkt unter anderem auf den weiteren Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen legen wollen. "Gerade angesichts der derzeitigen Krisensituation ist der vorzeitige Abschluss der Standortvereinbarung 2025 ein starkes, positives Signal an die Belegschaft und für die Region", sagte der Vorsitzende des BASF-Betriebsrates, Sinischa Horvat. Ludwigshafen bleibe auch künftig der wichtigste Forschungs- und Entwicklungsstandort des Konzerns.
Der Standort hat sich seit seiner Gründung 1865 mit rund 2000 Gebäuden auf einer Fläche von mehr als zehn Quadratkilometern zum weltweit größten zusammenhängenden Chemieareal entwickelt. BASF beschäftigt dort rund 34.000 seiner weltweit über 118.000 Mitarbeiter. Vorstandsmitglied und Standortleiter Michael Heinz sagte, auch wenn die Investitionen in diesem Jahr angesichts der Corona-Krise etwas verhaltener ausfallen sollten, sei er zuversichtlich, dass man über die Jahre den angepeilten Durchschnittwert erreiche. Für die Vereinbarung gebe es auch eine Öffnungsklausel. "Wenn es uns komplett den Boden unten den Fußen wegzieht", müsse man sich diese noch einmal anschauen. Bislang sei die Öffnungsklausel aber noch nie gezogen worden, auch nicht in der Finanzkrise.