Frankfurt (Reuters) - Die Fondsgesellschaft Union Investment will sich bei der diesjährigen Hauptversammlung der Deutschen Bank hinter das Management des Instituts stellen.
"Wir werden Vorstand und Aufsichtsrat entlasten", sagte Fondsmanagerin Alexandra Annecke dem "Handelsblatt" in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Man habe alle Argumente sorgfältig abgewogen, die von einigen Stimmrechtsberatern vor allem gegen Aufsichtsratschef Paul Achleitner vorgebracht wurden. Eine weitere Amtszeit des Österreichers würde die Union Investment, die zu den größeren Aktionären der Deutschen Bank gehört, aber nicht unterstützen. "Wir gehen davon aus, dass er 2022 aufhört und sein Amt an einen Nachfolger übergibt. Theodor Weimer wäre aus unserer Sicht ein geeigneter Kandidat."
Annecke bezweifelt, dass die Bank wie geplant ab 2022 fünf Milliarden Euro an Kapital an die Aktionäre zurückgeben wird. "Auch bei den Dividenden rechne ich in den nächsten Jahren bestenfalls mit minimalen Ausschüttungen. Ein Ende der Durststrecke ist nicht in Sicht." Sie gehe aber auch davon aus, dass die Deutsche Bank die Corona-Pandemie übersteht, ohne "Schlagseite zu erleiden". Mit einer Kapitalerhöhung sei im Moment nicht zu rechnen.