London (Reuters) - Die britische HSBC hat sich im Streit über die Einführung eines Sicherheitsgesetzes in Hongkong als erste internationale Großbank hinter Chinas Pläne gestellt.
Der für das Asien-Geschäft zuständige Peter Wong sagte der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, er hoffe das Sicherheitsgesetz könne für langfristige Stabilität und Wohlstand in Hongkong sorgen. HSBC selbst erklärte, die Bank "respektiere und unterstütze alle Gesetze, die Hongkongs soziale Ordnung stabilisieren." HSBC hat ihren Sitz zwar in London, macht aber den Großteil ihres Geschäfts in Asien. Nun brach das Geldhaus seine jahrelange politische Neutralität, während der britische Premierminister Boris Johnson die chinesischen Pläne scharf kritisierte.
Der chinesische Volkskongress hatte jüngst den Weg für das neue Sicherheitsgesetz geebnet. Kritiker befürchten dadurch einen größeren Zugriff der Regierung in Peking auf Hongkong und den Verlust von Freiheiten, die die ehemalige britische Kronkolonie seit ihrer Rückgabe an China 1997 genießt.
HSBC sah sich wie andere Konzerne massiven politischen Druck aus China ausgesetzt, sich hinter die Pläne der Regierung aus Peking zu stellen. Großbritannien hat das Sicherheitsgesetz als Verstoß gegen die chinesisch-britische Vereinbarung von 1984 kritisiert, die Hongkong weitgehende Freiheiten zusichert.