Reuters

Münchner Staatsanwaltschaft nimmt Wirecard weiter unter die Lupe

19.06.2020
um 13:27 Uhr

München (Reuters) - Die Saatsanwaltschaft München will sich bei ihrem Vorgehen im Fall Wirecard vorerst nicht in die Karten schauen lassen.

"Wir ermitteln insgesamt ergebnisoffen im gesamten Sachverhalt Wirecard, einschließlich der aktuellen Ereignisse", teilte eine Sprecherin am Freitag mit. Wirecard wird von einem Bilanzskandal erschüttert.

Die Strafverfolger hatten Ermittlungen gegen die bisherigen vier Vorstandsmitglieder aufgenommen. Diese werden beschuldigt, den Markt über eine Sonderprüfung durch KPMG nicht korrekt informiert zu haben. Wirecard hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Zudem steht eine Reihe von Anlegern und Journalisten seit längerer Zeit im Visier der Ermittler, ebenfalls wegen des Verdachts der Marktmanipulation.

Im Zusammenhang mit dem Bilanzskandal hat die Staatsanwaltschaft München nach eigenen Angaben keine Anzeige der Wirecard erhalten und erwartet auch keine. "Möglichweise sollte diese Anzeige im Ausland erstattet werden", erläuterte die Sprecherin. Die Ermittlungen in Deutschland seien laut Gesetz in diesem Fall ohnehin nicht davon abhängig, ob jemand Anzeige erstatte.

WIRECARD AG

WKN 747206 ISIN DE0007472060