Frankfurt (Reuters) - Die deutschen Banken werden die Corona-Krise nach Ansicht der Finanzaufsicht BaFin ohne größere Blessuren überstehen.
"Das Bankensystem in Gänze ist in einer guten Position", sagte BaFin-Präsident Felix Hufeld am Montag bei einer Bankenkonferenz in Frankfurt. Der Unterschied zur weltweiten Finanzkrise 2008/09 sei, dass die Verwerfungen nicht im Bankensystem begonnen hätten sondern in der Realwirtschaft. Hilfsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Regierung hätten dazu beigetragen, dass Banken nun vergleichsweise stabil dastünden, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz.
Die Geldhäuser müssten sich aber auf einen langen und harten Weg einstellen, sagte Hufeld. "Es wird schwieriger werden, aus der Krise herauszukommen, als sie gerade zu managen." Die Banken sollten nicht davon ausgehen, dass die gelockerten regulatorischen Vorgaben nun so bleiben würden. "Wir werden Schritt für Schritt wieder zur Normalität zurückkehren", sagte Hufeld. "Es wäre absurd, jetzt die Regulierung zu lockern."
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sagte, die Corona-Krise sei der erste große Belastungstest für das Bankensystem seit der Finanzkrise und bisher laufe dieser gut. Die regulatorischen Vorschriften müssten auch in Zukunft an die Gegebenheiten angepasst werden. Die Branche werde nach der Pandemie aber eine andere sein. So werde etwa der Kostendruck noch weiter steigen und die Größe und die Marktpositionierung eines Kreditinstituts werde wichtiger.