Berlin (Reuters) - HeidelbergCement schreibt unter anderem wegen der Corona-Pandemie rund 3,4 Milliarden Euro vor Steuern ab.
Das habe die Neubewertung des Vermögensportfolios ergeben, teilte der Baustoffkonzern am Montagabend mit. Ein Grund für die Wertminderungen sei, dass sich durch die Virus-Krise die ursprünglichen Geschäftserwartungen in die Zukunft verschoben hätten. Rund ein Fünftel der Wertminderungen betreffe das Vermögensportfolio aus der Akquisition von Italcementi. Die Tochter hat ihren Sitz im norditalienischen Bergamo, das besonders hart von Corona betroffen war. Rund die Hälfte der Wertminderungen entfällt demnach auf Vermögensgegenstände in Großbritannien. Hier mach sich der Brexit als konjunktureller Sondereffekt bemerkbar.
Auch die Erhöhung der Marktrisikoprämie auf sieben von sechs Prozent auf Basis der erhöhten Kapitalkostenempfehlung durch das Institut der Wirtschaftsprüfer habe eine Rolle gespielt, teilt das Unternehmen weiter mit. Die Wertminderung belaste das Ergebnis, führe aber nicht zu Liquiditätsabfluss. Schon im Februar sei ein Programm gestartet worden, das den Fokus auf Erhaltung der Liquidität und auf Kosteneinsparungen legt. Es werde davon ausgegangen, dass diese Maßnahmen bereits kurzfristig greifen und die Belastung durch die Absatzrückgänge im zweiten Quartal 2020 teilweise kompensieren. Langfristig rechne das Unternehmen weiterhin mit guten Geschäftsaussichten.