München (Reuters) - Siemens Energy soll nach dem Willen ihres künftigen Aufsichtsratschefs aus dem Bau von Kohlekraftwerken aussteigen.
"Der Kampf gegen den Klimawandel erfordert eine entschlossene Umstellung der Stromerzeugung, denn sie ist für etwa 40 Prozent der globalen energiebezogenen CO2-Emissionen verantwortlich", sagte Siemens-Chef Joe Kaeser am Donnerstag auf der Online-Hauptversammlung zur Abspaltung der Energietechnik-Tochter laut Redetext. "Deshalb habe ich den Vorstand der Siemens Energy AG gebeten, zügig einen stakeholdergerechten Plan zum Ausstieg aus der Stromerzeugung durch Kohle vorzulegen." Bisher fußt ein Großteil des Geschäfts von Siemens Energy auf Kohle- und Gas-Kraftwerken.
Auf einen Zeitplan legte sich Kaeser nicht fest, der zum Aufsichtsratschef von Siemens Energy gewählt werden soll. Der Plan werde "verantwortungsvoller sein als manche Aktivisten das einseitig fordern, aber sicher konsequenter als Zögerlinge dies für notwendig halten", sagte Kaeser. Man müsse den steigenden Strombedarf der Welt decken und gleichzeitig dem Klimawandel "in wirtschaftlicher sinnvoller Weise begegnen".