Berlin (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einer Regierungssprecherin zufolge im Rahmen einer Auslandsreise nach China den Zahlungsabwickler Wirecard zum Thema gemacht.
"Sie hat es angesprochen", sagte die Regierungssprecherin am Montag in Berlin. Merkel habe zu diesem Zeitpunkt keine Kenntnis von Ungereimtheiten bei Wirecard gehabt. In der Bilanz des Dax-Konzerns fehlen 1,9 Milliarden Euro, weswegen das Unternehmen mittlerweile Insolvenz anmelden mussten.
Details zum Inhalt der Gespräche nannte die Regierungssprecherin nicht. Grundsätzlich setze sich das Kanzleramt auf Auslandsreisen immer wieder für deutsche Unternehmen ein.
Bekannt ist bereits, dass sich das Finanzministerium im Juni 2019 an chinesische Ansprechpartner gewandt hat, um über das Interesse von Wirecard am Eintritt in den chinesischen Markt zu informieren. Damals war Finanzminister Olaf Scholz bereits über Untersuchungen zu Wirecard informiert.