München (Reuters) - Stühlerücken im Siemens-Vorstand: Matthias Rebellius zieht Anfang Oktober in das Führungsgremium des Münchner Industriekonzerns ein.
Er übernimmt dann die Verantwortung für die Gebäudetechnik- und Infrastruktur-Sparte (SI), für die bisher Cedrik Neike zuständig ist, wie Siemens am Mittwoch nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte. Der 55-jährige Rebellius war in der Sparte bisher für das Tagesgeschäft verantwortlich und galt als Favorit für die Berufung zum Vorstand. Er bekommt einen Fünfjahres-Vertrag. Neike wechselt gleichzeitig auf den Posten als Vorstand für die Industrieautomatisierungs-Sparte Digital Industries (DI). Das Aushängeschild von Siemens wird bisher von Klaus Helmrich geführt. Der 62-Jährige geht im März 2021 in den Ruhestand.
Damit nimmt das Führungsteam des designierten Vorstandschefs Roland Busch stärkere Konturen an. Vor kurzem hatte Siemens bereits Judith Wiese als Personalchefin vom niederländischen Chemiekonzern DSM geholt. "Mit diesen Besetzungen haben wir die Neuaufstellung der Siemens AG auch in Bezug auf das Vorstandsteam sehr erfolgreich abgeschlossen (...)", sagte Aufsichtsratschef Jim Hagemann Snabe.
Nun steht auch das Datum für den Abschied von Vorstandschef Joe Kaeser offiziell fest. Busch werde den 63-Jährigen mit Ablauf der Hauptversammlung Anfang Februar 2021 ablösen, teilte Siemens mit. Operativ übernimmt Busch bereits mit Beginn des Geschäftsjahres 2020/21 am 1. Oktober alle Führungsaufgaben. Kaeser ist dann nur noch für die vor der Abspaltung stehende Tochter Siemens Energy zuständig, die Ende September an die Börse gebracht wird. Dort wird er auch Aufsichtsratschef.