Reuters

BaFin-Chef Hufeld schließt Rücktritt nach Wirecard-Skandal aus

02.09.2020
um 12:17 Uhr

Frankfurt (Reuters) - BaFin-Chef Felix Hufeld will trotz der scharfen Kritik an seiner Person im Wirecard-Skandal im Amt bleiben.

"Wenn man Präsident der BaFin ist, muss man das aushalten oder sich einen anderen Job suchen", sagte Hufeld am Mittwoch auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt. Er werde seine Aufgaben mit der gleichen Energie und Leidenschaft erfüllen wie bisher. Kritiker werfen Hufeld vor, seine Behörde habe bei der Kontrolle über Wirecard versagt.

Diesen Vorwürfen widersprach er: "Wir haben unsere Pflichten erfüllt." Zugleich gab er sich aber auch selbstkritisch. "Wir haben uns zu lange auf die formal korrekten Verfahren verlassen. Wir haben vor lauter Bäumen den Wald nicht gesehen." Die BaFin habe es wie alle anderen auch erst zu spät für möglich gehalten, dass bei Wirecard ein so großes Maß an krimineller Energie herrschte. "Mit dem Wissen von heute hätten wir in fünf Minuten die Staatsanwaltschaft angerufen und gesagt: Verhaftet diesen Haufen Krimineller", sagte Hufeld.

Die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses des Bundestags zum Wirecard-Skandal habe er erwartet. "Es ist eine Selbstverständlichkeit", sagte Hufeld. "Wir werden unseren Beitrag dazu leisten, jeden Krümel darzulegen." Es gehe nun darum, schonungslos aufzuklären was passiert sei und alles Mögliche tun, um so etwas in Zukunft zu verhindern. Es müsse geprüft werden, ob gesetzliche Vorgaben verbessert werden müssten.

Wirecard AG

WKN 747206 ISIN DE0007472060