Reuters

Santander und Beinahe-CEO Orcel streiten vor Gericht - Namhafte Zeugen

14.09.2020
um 15:32 Uhr

Madrid (Reuters) - Im Streit zwischen dem ehemaligen UBS-Investmentbanker Andrea Orcel und dem spanischen Geldhaus Santander steht ein Gerichtsprozess mit namhaften Zeugen bevor.

Die beiden Parteien hätten keine außergerichtliche Einigung erzielt, sagten die jeweiligen Anwälte am Montag bei einer Anhörung vor einem Gericht in Madrid. Der Prozess soll am 10. März 2021 starten, wie der zuständige Richter ankündigte. Unter anderem sollen UBS-Aufsichtsratschef Axel Weber und die Verwaltungsratschefin von Santander, Ana Botin, als Zeugen vernommen werden.

Orcel fordert von Santander 112 Millionen Euro. Die spanische Bank hatte den Italiener vor zwei Jahren zum neuen Bankchef ernannt; er hätte das Amt Anfang 2019 übernehmen sollen. Orcel hatte daraufhin seinen Posten bei der UBS gekündigt - Santander hatte die Offerte aber zurückgezogen, weil sich die Parteien nicht auf ein Gehalt einigen konnten.

Es ist ungewöhnlich, dass ein Streit um einen Spitzenjob öffentlich vor Gericht ausgetragen wird. In der Regel werden solche Posten und die Modalitäten dabei hinter verschlossenen Türen verhandelt. Santanders öffentliche Kehrtwende bei dem mit Orcel vereinbarten Job und der dann folgende Rechtsstreit sorgen für viel Aufmerksamkeit in der europäischen Finanzbranche.

Banco Santander S.A.

WKN 858872 ISIN ES0113900J37