Frankfurt (Reuters) - Daimler treibt seine Pläne für klimafreundliche Schwerlaster voran.
Die Lkw-Tochter Daimler Trucks stellte am Mittwoch in Berlin das Konzeptfahrzeug eines Lkw mit Brennstoffzellenantrieb auf Basis von Wasserstoff vor. Der Laster solle eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometern schaffen und mit Kunden ab 2023 erprobt werden, wie Daimler-Trucks-Chef Martin Daum erklärte. Der Serienstart sei für die zweite Hälfte des Jahrzehnts geplant.
Das Konzeptfahrzeug sei vom Staat mit knapp 17 Millionen Euro gefördert worden, erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). "Wir brauchen CO2-freie Lkw auf unseren Straßen. Dazu gehört der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw", erklärte Scheuer. Ziel der Bundesregierung sei es, dass bis 2030 als Beitrag zum Klimaschutz ein Drittel aller gefahrenen Lkw-Kilometer elektrisch oder mit strombasierten Kraftstoffen zurückgelegt würden. "Wir brauchen deshalb eine schnelle Flottenwende", betonte Scheuer.
Daimler arbeitet schon seit mehr als zwei Jahrzehnten an den CO2-freien Antrieben, die mit Energie gespeist werden, die aus Wasserstoff und Sauerstoff gewonnen wird. Die Herstellung des Rohstoffs ist allerdings noch teuer, sodass Laster mit Brennstoffzelle viel mehr kosten als solche mit Diesel-Motor. Im April hatten die Schwaben zur Entwicklung von Wasserstoff-Lkw ein Joint Venture mit Volvo angekündigt[L8N2C923Y].
Daimler plant außerdem, 2024 eine batterieelektrische Version seines Lkw-Modells Actros mit rund 500 Kilometern Reichweite auf den Markt zu bringen, wie Daum weiter erklärte. Bis 2039 will der Weltmarktführer für Schwerlaster weltweit nur noch Neufahrzeuge anbieten, die im Fahrbetrieb CO2-neutral sind.