Reuters

Coronakrise kann Bausoftware-Anbieter Nemetschek nichts anhaben

29.10.2020
um 10:52 Uhr

München (Reuters) - Der Bau- und Planungs-Softwarespezialist Nemetschek steht am Ende des Jahres voraussichtlich besser da als vor der Coronakrise.

Der Umsatz werde in diesem Jahr um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Bisher hatte Nemetschek allenfalls mit einem leichten Zuwachs gerechnet. Die Umsatzrendite (Ebitda-Marge) werde trotz des unsicheren Umfeldes mit 28 bis 29 (2019: 29,7) Prozent an das Vorjahresniveau heranreichen. Bisher hatte Nemetschek mit mindestens 26 Prozent geplant. Die Erhöhung der Prognosen trieb die im Nebenwerteindex MDax notierte Nemetschek-Aktie um zehn Prozent auf 63,10 Euro nach oben.

Vorstandssprecher Axel Kaufmann bleibt aber vorsichtig: Auch wenn Nemetschek besser als erwartet durch die Krise gekommen sei und sich am Markt eine leichte Erholung zeige, werde die Corona-Pandemie bei steigenden Infektionen das Geschäft kurzfristig weiter beeinflussen.

Nach neun Monaten steht eine Umsatzrendite von 29,6 Prozent zu Buche, im dritten Quartal waren es sogar 31,4 Prozent. Grund dafür sei, dass Nemetschek Investitionen und Neueinstellungen gedrosselt habe und Reise- sowie Marketingkosten in der Krise niedrig waren. "In den folgenden Quartalen plant Nemetschek jedoch wieder verstärkt zu investieren", hieß es in der Mitteilung. Das operative Ergebnis (Ebitda) verbesserte sich im dritten Quartal um neun Prozent auf 46,7 Millionen Euro. Der Umsatz lag mit 148,6 Millionen Euro über Vorjahr. Software-Dienstleistungen und -Abonnements legten weiter kräftig zu, und das Lizenzgeschäft holte den Rückstand aus dem ersten Halbjahr auf.

NEMETSCHEK SE O.N.

WKN 645290 ISIN DE0006452907