Berlin (Reuters) - Der US-Elektroautobauer Tesla darf im brandenburgischen Grünheide wieder Bäume fällen.
Das Verwaltungsgericht Frankfurt/Oder lehnte am Freitag den Eilantrag von Naturschutzbund (Nabu) Brandenburg und Grüner Liga gegen die Zulassung einer weiteren Rodung von knapp 83 Hektar Wald für die im Bau befindliche Tesla-Fabrik ab. Diese hatte das zuständige Landesumweltamt in Potsdam Ende November erteilt. Die Genehmigung sei "rechtmäßig", hieß es in der Begründung des Verwaltungsgerichts. Ein Gerichtssprecher sagte, die Naturschutzverbände hätten bereits Beschwerde gegen die Entscheidung beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingereicht.
Nabu und Grüne Liga hatten am Montag ihren Eilantrag eingereicht und darauf verwiesen, dass die auf dem Gelände lebende streng geschützte Schlingnatter sowie die Zauneidechse durch die Abholzung gefährdet seien. Diese befänden sich bereits in ihren Winterquartieren. Daraufhin mussten die Rodungen unterbrochen werden. Nun erklärte das Verwaltungsgericht, die Hauptpopulation beider Arten liege außerhalb des Vorhabengebiets. Zudem seien ausreichende Vorkehrungen zum Schutz der Zauneidechsen und Schlingnattern getroffen worden. Es handele sich nicht um die Rodung eines über lange Zeit gewachsenen Naturwaldes, sondern um die Beseitigung eines Wirtschaftswaldes, der zudem bauplanungsrechtlich als Industriegebiet ausgewiesen sei.
Bisher gibt es noch keine endgültige Baugenehmigung für die Tesla-Fabrik, die der Region einen Beschäftigungsschub verleihen soll. Mit einer Entscheidung des zuständigen Landesumweltamtes wird in Kürze gerechnet. Jährlich sollen nach der Fertigstellung, die für Sommer 2021 angepeilt wird, bis zu 500.000 Autos vom neuen SUV Model Y über die Bänder in Grünheide rollen.