Reuters

M.M.Warburg begleicht Cum-Ex-Steuerschulden

14.01.2021
um 12:52 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Privatbank M.W.Warburg hat weitere Steuernachzahlungen im Rahmen der umstrittenen "Cum-Ex"-Aktiengeschäfte geleistet. Zum Jahresende 2020 habe das Institut rund 111 Millionen Euro an das Hamburger Finanzamt überwiesen, teilte M.M.Warburg am Donnerstag mit. Die beiden Hauptgesellschafter Christian Olearius und Max Warburg hätten den Betrag zur Verfügung gestellt. Damit seien die wegen der Cum-Ex-Geschäfte festgesetzten Steuerzahlungen für die Jahre 2007 bis 2011 vollständig beglichen. Bereits im April hatte M.M.Warburg rund 44 Millionen Euro gezahlt.

"Die Warburg Gruppe hat nun allein den gesamten Steuerbetrag gezahlt, obwohl Dritte die Geschäfte initiierten, abwickelten und große Profite erzielten, während die Warburg Gruppe nie die Absicht hatte, zu Unrecht von Steueranrechnungen zu profitieren", erklärte die Bank. Sie gehe weiterhin rechtlich gegen die Steuerbescheide des Finanzamtes vor. Unter anderem von der Deutschen Bank wollte Warburg Steuerschulden abwälzen. Das Frankfurter Landgericht entschied im September letzten Jahres, dass die Privatbank die Deutsche Bank nicht in Mithaftung nehmen kann. Derzeit läuft eine Berufung.

Bei Cum-Ex-Geschäften ließen sich Anleger eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer auf Aktiendividenden mit Hilfe von Banken mehrfach erstatten. Die Fälle hatten weite Kreise gezogen, dem Fiskus entstand ein milliardenschwerer Schaden. Mehrere Gerichte beschäftigen sich mit dem Fall.

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008