Frankfurt (Reuters) - Fresenius-Chef Stephan Sturm stellt die Konzernstruktur des Gesundheitsunternehmens auf den Prüfstand.
"Nicht kurzfristig, aber ich glaube, wir müssen uns Gedanken darüber machen, ob wir vom Kapitalmarkt die Wertschätzung erfahren, die wir aus unserer Sicht verdienen", sagte Sturm am Dienstag auf der virtuellen Bilanzpressekonferenz. "Deswegen sollten wir ohne jedes Dogma auch an unsere Konzernstruktur herangehen." Das tue Fresenius weder mit der Absicht, zwingend etwas zu verändern, noch mit der Absicht, es kurzfristig zu tun. Fresenius müsse gegebenenfalls aber bereit sein, "alternative Wege zu gehen, um unseren Eigentümer eine Wertsteigerung zu verschaffen".
Zwar erfülle Fresenius weder die Definition eines Konglomerats noch sehe sich das Unternehmen selbst als solches. Fresenius werde aber vom Kapitalmarkt "in zunehmendem Maße bestraft, dass wir eine gewisse Komplexität aufweisen". Nach Sturms Einschätzung hat die breite Aufstellung für Fresenius "eine ganze Menge Vorteile". Der Plan sei, dass der Konzern seine Wachstumsstrategie umsetze. "Wenn sich das wider Erwarten nicht bewahrheitet, müssen wir uns die Frage stellen, ob wir in der aktuellen Struktur richtig aufgestellt sind." Es gebe aber keine kritischen Stimmen, die die Trennung von einzelnen Unternehmensbereichen forderten. Ziel sei es, mehr Schlaglicht auf sogenannte "hidden champions" innerhalb des Konzerns zu werfen.