Reuters

Investitionen von Beteiligungsgesellschaften sinken nach Rekordjahr

15.03.2021
um 11:27 Uhr

Berlin (Reuters) - Beteiligungsgesellschaften haben im vergangenen Jahr weniger Geld in deutsche Unternehmen gesteckt.

Die Investitionen sanken 2020 um ein Viertel auf 12,6 Milliarden Euro, wie der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) am Montag mitteilte. "2019 war allerdings auch ein Rekordjahr", machte BVK-Vorstandssprecher Frank Hüther deutlich. Im Vergleich zu 2017 und 2018 sei es ein Zuwachs gewesen. Einen Ausblick auf das laufende Jahr wollte der BVK nicht wagen. "2021 wird viel davon abhängen, wie schnell gesellschaftliches Leben und Wirtschaft zu einer neuen Normalität zurückkehren", sagte BVK-Vorständin Ulrike Hinrichs.

Erstmals seit mehreren Jahren investierten 2020 auch Wagniskapitalgeber weniger. Deren Investitionen gingen um 17 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zurück. Mit rund 650 Firmen wurden annähernd genauso viele Startups und junge Unternehmen wie im Vorjahr finanziert. "Die Befürchtungen, dass sich Corona als ernste Existenzbedrohung für das deutsche Startup- und VC-Ökosystem erweist, haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet", sagte Hinrichs.

Im vergangenen Jahr floss auch weniger Geld in Firmenübernahmen (Buy-Outs). Hier gab es ein Minus nach einem Rekord 2019 von 18 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Für Schlagzeilen hatte im vergangenen Jahr unter anderem der Verkauf der Aufzugssparte von Thyssenkrupp an ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Advent und Cinven und die Essener RAG-Stiftung gesorgt.

Die Flaute machte sich auch bei der Kapitalbeschaffung bemerkbar. Deutsche Beteiligungsfirmen sammelten bei Investoren rund 3,9 Milliarden Euro ein und damit rund ein Drittel weniger als im Rekordjahr 2019. Hüther bezeichnete das Umfeld trotzdem als vorteilhaft, da institutionelle Investoren angesichts der Niedrigzinsphase und volatiler Aktienmärkte nach Renditechancen bei alternativen Anlagen suchten.

thyssenkrupp AG

WKN 750000 ISIN DE0007500001