Frankfurt (Reuters) - Florierende Geschäfte mit Produkten für die Impfstoff- und Arzneimittelherstellung geben Merck Schwung.
Im ersten Quartal stieg das Ergebnis um mehr als ein Viertel. "Wir sind sehr stark in das Jahr 2021 gestartet", sagte Vorstandschefin Belen Garijo am Mittwoch zur Quartalsbilanz. Das Dax-Unternehmen hatte bereits in der vergangenen Woche seine Jahresziele erhöht. Merck profitiert von einer hohen Nachfrage nach seinen Produkten im Life-Science-Geschäft, auch durch zusätzliche Aufträge im Zuge der Corona-Pandemie. Sie sei "beispiellos" und steige stetig an, sagte Garijo. Die Ausweitung der Kapazitäten habe für Merck daher höchste Priorität.
Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) stieg im ersten Quartal um knapp 28 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das ist deutlich mehr als Analysten erwartet hatten, die im Schnitt von 1,32 Milliarden Euro ausgingen. Merck setzte 4,6 Milliarden Euro um, ein Plus von sechs Prozent binnen Jahresfrist. Dabei bremsten negative Währungseffekte, das organische Wachstum betrug mehr als zwölf Prozent.
Während sich das Life-Science-Geschäft, das ein wichtiger Zulieferer für Pharma- und Biotechunternehmen ist, Treiber war, musste Merck im Pharmabereich wegen negativer Währungseffekte Einbußen hinnehmen. Das Geschäft mit Krebsarzneien legte organisch jedoch um rund ein Fünftel zu, vor allem dank der Krebsimmuntherapie Bavencio, die ihren Umsatz mehr als verdoppelte. Im Bereich Electronics litt der Konzern unter anhaltendem Wettbewerbsdruck und rückläufigen Preisen im Flüssigkristall-Geschäft, profitierte aber von einer Nachfragebelebung bei Automobillacken.
Für 2021 rechnet Merck in seiner in der vergangenen Woche bekanntgegebenen Prognose nun mit einem Umsatzplus von sechs bis elf Prozent auf 18,5 bis 19,5 (2020: 17,5) Milliarden Euro. Zuvor war nur von einem "starken organischen Wachstum" die Rede gewesen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll auf 5,4 bis 5,8 (5,2) Milliarden Euro steigen. Das wäre ein Plus von bis zu elf Prozent statt des zuvor prognostizierten hohen prozentual einstelligen bis niedrig zweistelligen Ergebniszuwachses.