Reuters

BMW sieht kein Ende der Halbleiter-Knappheit

02.07.2021
um 14:22 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - BMW kämpft weiter mit den Folgen der Chip-Knappheit, die der ganzen Branche zu schaffen macht.

"Die Halbleiterversorung ist wirklich kritisch", sagte BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic am Freitag. Auch in der zweiten Jahreshälfte erwarte er keine durchgreifende Besserung. Bei BMW sorgt der Mangel teils sogar für Stillstände. Dabei will der Konzern in der Elektromobilität angreifen. Die Zahl der in seinem größten europäischen Werk im bayerischen Dingolfing produzierten Elektroautos will BMW deutlich ausbauen.

Massive Chip-Engpässe belasten seit Monaten die Produktion in vielen Branchen, etwa in der Autoindustrie. Mehrere Autohersteller waren gezwungen, die Bänder vorübergehend anzuhalten. Die Autobauer seien "sehr stark betroffen", sagte Nedeljkovic: "Und auch wir als BMW haben in verschiedenen Standorten jetzt schichtweise oder tageweise Stillstände aufgrund der Halbleiterversorgung." Der Konzern sei um 30.000 Einheiten in Verzug geraten. Rasche Besserung sei nicht in Sicht: "Der Ausblick für das zweite Halbjahr bleibt weiterhin auch kritisch."

Der Manager äußerte sich in einer Telefonkonferenz aus dem Werk Dingolfing, in dem BMW die Produktion von Elektrofahrzeugen deutlich ankurbeln will. Der Konzern peile dort im laufenden Jahr eine Verdopplung des Anteils elektrifizierter Fahrzeuge am Produktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr an. Angetrieben wird dies durch die Fertigung des neuen vollelektrischen BMW iX an dem Standort. BMW baute im vergangenen Jahr über 18.000 Elektroautos in Dingolfing. Bis zur Mitte des Jahrzehnts solle die Hälfte der in dem Werk produzierten Fahrzeuge elektrifiziert sein, hieß es weiter. "Bereits nächstes Jahr wird der BMW iX eines der volumenstärksten Modelle am Standort sein", sagte Nedeljkovic.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003