Frankfurt (Reuters) - Das Biotechunternehmen CureVac macht nach den enttäuschenden Studienergebnissen seines ersten Covid-19-Vakzins Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffs der zweiten Generation.
Dieser Impfstoff - den CureVac anders als den ursprünglichen nicht alleine, sondern in Partnerschaft mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline entwickelt - habe in einer präklinischen Studie eine verbesserte Immunantwort und Schutzwirkung gezeigt, teilten die beiden Unternehmen am Montag mit. In der Untersuchung, in der das Vakzin an Affen getestet wurde, habe der Impfstoff zudem eine stärkere Antikörperneutralisierung aller ausgewählter Virusvarianten erreicht, darunter auch der hochansteckenden Delta-Variante.
Voraussichtlich im vierten Quartal wollen CureVac und GlaxoSmithKline den Impfstoff nun in die klinische Erprobung am Menschen bringen. CureVac-Aktien legten zu und notierten rund acht Prozent fester. Das Tübinger Biotechunternehmen hatte im Februar eine Partnerschaft mit GlaxoSmithKline zur Entwicklung eines verbesserten Covid-19-Impfstoffs der nächsten Generation vereinbart, der sich gegen die aufkommenden, ansteckenderen Virusvarianten richten soll. Die 150-Millionen-Euro schwere Kooperation baut auf dem bestehenden Impfstoff von CureVac auf. Dieser erzielte in der entscheidenden klinischen Studie, deren Ergebnisse im Juni veröffentlicht wurden, aber nur eine Gesamt-Wirksamkeit von 48 Prozent.
CureVac hat das Vakzin allerdings nicht abgeschrieben und hofft auf eine Einsatzmöglichkeit bei unter 60-Jährigen, bei denen eine Wirksamkeit von 53 Prozent gegen eine Erkrankung jeglichen Schweregrades und von 77 Prozent gegen moderaten und schweren Krankheitsverlauf beobachtet wurde. "Wir bekräftigen unsere Absicht, die behördliche Zulassung bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur zu beantragen und übermitteln derzeit umfassende klinische Daten an die Agentur", sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas.
Im ersten Halbjahr schrieb CureVac vor allem wegen hoher Forschungskosten einen operativen Verlust von 263,7 Millionen Euro nach einem Minus von 26,4 Millionen Euro vor Jahresfrist. Der Umsatz, der vor allem aus Zahlungen von GlaxoSmithKline stammt, schrumpfte um 14 Prozent auf 32,4 Millionen.