Frankfurt (Reuters) - Der defzitäre Windkraft-Anlagenbauer Siemens Gamesa will Preise erhöhen und sich aus China und womöglich auch anderen Ländern zurückziehen.
"Wir werden die Preise für neue Windturbinen um drei bis fünf Prozent erhöhen", sagte der Chef der Siemens-Energy-Tochter, Andreas Nauen, der "WirtschaftsWoche" nach einem Vorabbericht am Freitag. Bei Aufträgen für das derzeit problematische Geschäft mit Windkraftanlagen an Land werde es außerdem keinen Festpreis mehr geben, sondern Gleitpreisklauseln wie es schon länger bei Offshore-Windturbinen mit langer Projektlaufzeit üblich sei. Damit kann der Anlagenbauer steigende Materialpreise an die Kunden weitergeben.
Nauen erklärte zudem, Gamesa werde den lokalen Vertrieb in China einstellen, das Russland-Geschäft auf den Prüfstand stellen und auf Projekte in der Türkei verzichten, wenn dabei ein hoher lokaler Fertigungsanteil gefordert werde. Die spanische Gamesa ist derzeit das Sorgenkind der Siemens-Tochter Siemens Energy. Im vergangenen Quartal machte das Unternehmen gut 150 Millionen Euro operativen Verlust, vor allem wegen gestiegener Kosten für Rohmaterialien von Windkraftturbinen an Land.