München (Reuters) - Der Münchner Technologiekonzern Siemens bereitet die nächsten nicht zum Kerngeschäft zählenden Unternehmensteile auf einen Verkauf vor.
Das Geschäft mit großen Antrieben - Siemens Large Drives - soll rechtlich ausgegliedert werden, wie Vorstandschef Roland Busch am Donnerstag ankündigte. "Wir werden dem Geschäft mehr unternehmerische Freiheit geben, damit es sich noch besser entwickeln kann", sagte er. Der Hersteller von Elektromotoren, Umrichtern und Generatoren für Mittel- und Hochspannung ist mit rund 7000 Mitarbeitern die größte der vier "Portfolio Companies", die Siemens nach der Sanierung abstoßen will.
Die Logistik-Sparte soll zunächst aufgespalten werden: in Logistiklösungen für Briefe und Pakete sowie in Gepäckbänder für Flughäfen. Diese Märkte entwickelten sich ganz unterschiedlich, erläuterte Busch. Insider hatten der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass Siemens zunächst einen Käufer nur für die Post-Logistik suche, weil die Luftfahrt- und Reisebranche noch unter der Corona-Krise litten. Die Straßenverkehrstechnik-Tochter Yunex ist bereits ausgegliedert und wird laut Insidern ebenfalls verkaufsfertig gemacht. Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas hofft, aus solchen Portfolio-Bereinigungen 2021/22 einen ähnlichen Gewinn zu erwirtschaften wie die 1,5 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr.