Frankfurt (Reuters) - Trotz anhaltender Unsicherheit in der Corona-Pandemie erwartet die Lufthansa-Tochter Eurowings für dieses Jahr eine kräftige Erholung und heuert deshalb fleißig Personal an.
"Eurowings stellt sich trotz der derzeitigen Omikron-Welle auf eine starke Reisesaison mit Nachholeffekten ein", teilte das Unternehmen am Montag mit. In den Wintermonaten seien Kapazitäten gestrichen worden, um Verluste zu minimieren, erklärte Eurowings-Chef Jens Bischof. Buchungen für Ostern zögen schon an. Im Sommer planten Reiseveranstalter mit der vollen Vorkrisenkapazität von 2019 oder sogar noch mehr. "Trotz aller Ernüchterung zum Jahresstart bin ich optimistisch, dass es ein gutes Reisejahr wird."
Wie im vergangenen Jahr plane die Airline in den kommenden zwölf Monaten rund 750 neue Jobs für Cockpit und Kabine. Das Flugprogramm werde im Sommer 2022 deutlich ausgebaut, erklärte Personalchefin Anja Draxler. Auch Bodenpersonal werde gebraucht, etwa in der Flugzeugwartung oder im Vertrieb.
Während der Corona-Krise war die Eurowings-Belegschaft von rund 3350 Menschen auf etwa 2500 vor einem Jahr geschrumpft. Schon Ende September hatte die Airline den Vorkrisenstand bei den Beschäftigten wieder erreicht. Zahlreiche Mitarbeitende aus anderen Flugbetrieben der Lufthansa, die Personal abbauten, fanden dort wieder Arbeit.
Europa-Flüge, auf die sich Eurowings fokussiert, erholten sich im vergangenen Jahr schneller als Interkontinentalflüge oder innerdeutsche Verbindungen[L8N2UB2XA]. Auch der deutsche Konkurrent Condor fährt das Flugpersonal hoch mit 150 neuen Stellen für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter und 180 für Pilotinnen und Piloten.
"Wir wachsen deutlich bei Flugzeugen, Personal und Zielgebieten", sagte Bischof. Über 100 Jets sollten im Sommer mehr als 140 Ziele ansteuern, so viele wie nie zuvor. Spitzenreiter bei den Urlaubszielen im Sommer ist bei Eurowings wie Condor die spanische Insel Mallorca. Die Lufthansa-Tochter plant bis zu 380 Abflüge von mehr als 20 Flughäfen in der Woche. Condor will bis zu 126 Flüge pro Woche von zehn Airports in Deutschland, Österreich und der Schweiz losschicken.