Berlin (Reuters) - Die Deutsche Telekom will dank guter Geschäfte auf beiden Seiten des Atlantiks ihren Gewinn weiter ausbauen.
Für das laufende Jahr werde ein bereinigtes Betriebsergebnis ohne Leasingaufwendungen (Ebitda AL) von 36,5 Milliarden Euro angestrebt, teilte der Bonner Dax-Konzern am Donnerstag mit. Auf vergleichbarer Basis - und damit ohne das verkaufte Geschäft in den Niederlanden und die Reduzierung des Endgeräte-Leasings bei der wichtigen US-Tochter T-Mobile US - entspräche das einem Plus von fünf Prozent. "Wir lassen nicht nach", sagte Firmenchef Tim Höttges, dessen Vertrag erst kürzlich um fünf Jahre verlängert wurde.
Im abgelaufenen Jahr stieg der Umsatz um 7,7 Prozent auf 108,8 Milliarden Euro, nachdem er erst 2020 erstmals dreistellig ausgefallen war. Dabei lief es nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und Deutschland ausgesprochen gut. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda AL) kletterte 2021 um 6,6 Prozent auf 37,3 Milliarden Euro - währungsbereinigt waren es 38,2 Milliarden Euro, was über den mehrmals angehobenen Erwartungen lag. Im Europa-Geschäft kam der Konzern beim Ebitda AL zum ersten Mal über die Marke von vier Milliarden Euro. Sorgenkind bleibt T-Systems: Der Auftragseingang lag mit 4,2 Milliarden Euro um 8,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zuletzt hatte die Telekom die Weichen für eine mögliche Trennung von ihrer IT-Tochter gestellt.
Mit den Zahlen für 2021 übertraf die Deutsche Telekom die Prognosen von Analysten. Diese hatten in einer vom Unternehmen selbst in Auftrag gegebenen Umfrage im Schnitt Erlöse von 108,6 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes Ebitda von 37,15 Milliarden Euro prognostiziert.
Auch das Funkturmgeschäft kam voran. Der Umsatz stieg 2021 organisch um 5,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Inzwischen zählt die Sparte 40.600 Standorte. Die Telekom wirbt im Moment aktiv um Kaufinteressenten. Union-Investment-Fondsmanager Andreas Mark sagt dazu: "Für das Jahr 2022 erwartet der Kapitalmarkt eine Entscheidung zu den eigenen Funktürmen. Der strategische Entscheidungsprozess ist bereits angestoßen."