Reuters

Credit Suisse hält Russland-Risiko für kontrollierbar

10.03.2022
um 07:52 Uhr

Zürich (Reuters) - Die Schweizer Großbank Credit Suisse hatte Ende 2021 in Russland insgesamt rund eine Milliarde Franken im Feuer.

Das Nettokreditengagement in dem Land belief sich auf 848 Millionen Franken, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen war. Dies umfasse unter anderem Derivate und Finanzierungsengagements sowie Lombard- und andere Kredite. Die Positionen seien seitdem reduziert worden. Das Nettovermögen in den beiden russischen Tochtergesellschaften habe sich zum Jahresende auf 195 Millionen Franken belaufen. Credit Suisse habe nur ein minimales Gesamtkreditengagement gegenüber sanktionierten Personen.

"Hinsichtlich rein finanzieller Aspekte haben wir unsere Positionen geprüft und sind der Auffassung, dass das Engagement der Bank im Zusammenhang mit Russland derzeit gut verwaltet wird und wir über geeignete Systeme verfügen, um auf die damit verbundenen Risiken zu reagieren", erklärte Konzernchef Thomas Gottstein. Die Bank habe einen Standort in Moskau, wo 125 Mitarbeiter angestellt seien.

Rivale UBS hatte das eigenen Risiko gegenüber Kunden mit Russland-Bezug zu Ende 2021 auf 634 Millionen Dollar beziffert, diesen Wert in den vergangenen Wochen aber ebenfalls zurückgefahren. Deutlich stärker in Russland engagiert sind etwa die italienische UniCredit oder die französische BNP Paribas.

Die möglichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Weltwirtschaft, die Finanzmärkte und die Risikobereitschaft der Kunden könne Credit Suisse gegenwärtig noch nicht vollständig abschätzen. Kurzfristig dürfte der aus dem Krieg ergebende Anstieg der Handels- und Absicherungsgeschäfte jedoch durch einen Rückgang der Kapitalmarktemissionen ausgeglichen werden.

Credit Suisse Group AG

WKN 876800 ISIN CH0012138530