Reuters

Russland-Abschreibungen belasten OMV zum Jahresauftakt

08.04.2022
um 08:47 Uhr

Wien (Reuters) - Dem Wiener Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV machen im ersten Quartal milliardenschwere Abschreibungen wegen seines Russland-Geschäftes zu schaffen.

Im Zusammenhang mit der gestoppten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 habe OMV im März eine Milliarde Euro abgeschrieben, teilte das teilstaatliche Unternehmen am Freitag mit. Außerdem würden die beiden russischen Firmen, über die OMV knapp 25 Prozent an dem Gasfelds Juschno Russkoje hält, nicht mehr konsolidiert. Zusammen mit Abschreibungen auf Reserven des Gasfelds werde das den operativen Gewinn im ersten Quartal zusätzlich mit einer Milliarde Euro belasten.

Bereits Anfang März hatte der Konzern wegen seines Russland-Engagements Abschreibungen von bis zu 1,8 Milliarden Euro angekündigt. Die OMV hatte den Bau von Nord Stream 2 mit rund 730 Millionen Euro mitfinanziert.

Die OMV profitierte zwar von den rasant gestiegenen Öl- und Gaspreisen sowie der höheren Raffinerie-Referenzmarge, die auf 9,75 (Vorquartal: 6,25) Dollar je Barrel kletterte. Die positiven Effekte seien aber durch höhere Energiekosten und Rohölpreisunterschiede mehr als aufgehoben worden, erklärte die OMV. Die Ergebnisse für das erste Quartal sollen am 29. April veröffentlicht werden.

OMV AG

WKN 874341 ISIN AT0000743059