Düsseldorf (Reuters) - Mehr als vier Jahre nach dem Säureangriff auf den früheren RWE- und Innogy-Manager Bernhard Günther hat die Staatsanwaltschaft Wuppertal Anklage gegen einen 41-jährigen Belgier erhoben.
Dem Mann werde vorgeworfen, am 4. März 2018 mit einer weiteren Person in Haan bei Düsseldorf an dem Angriff auf den damals 51-jährigen Energie-Manager beteiligt gewesen zu sein, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Er sei am 14. Dezember vergangenen Jahres in der belgischen Provinz Limburg festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden. Ihm drohten im Fall einer Verurteilung zwischen drei und 15 Jahren Haft. Die Hintergründe des Angriffs, bei dem der Günther schwer verletzt worden war, sind weiter unklar. Der Manager ist heute Finanzchef des finnischen Energiekonzerns Fortum.
Die Anklage vor der großen Strafkammer des Landgerichts Wuppertal lautet der Staatsanwaltschaft zufolge auf absichtlich herbeigeführter gemeinschaftlicher schwerer Körperverletzung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Umfangreiche Ermittlungen hätten unter anderem ergeben, dass das DNA-Profil mit am Tatort aufgefundenen DNA-Spuren übereinstimme. Bislang habe sich der Mann nicht zum Tatverdacht geäußert. Das Landgericht Wuppertal müsse nun über die Eröffnung eines Hauptverfahrens entscheiden. Gegen weitere Beschuldigte habe sich ein Tatverdacht nicht erhärtet.