Reuters

Aktionär will Deutsche-Bank-Chef Sewing das Vertrauen entziehen

20.04.2022
um 07:37 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Deutsche-Bank-Aktionär Karl-Walter Freitag will Vorstandschef Christian Sewing auf der Hauptversammlung am 19. Mai das Vertrauen entziehen.

Freitag wirft dem 51-jährigen Vorstandschef in seinem umfangreichen Ergänzungsantrag zur Tagesordnung unter anderem Pflichtverletzungen, Interessenskonflikte und fehlende Unvoreingenommenheit. Die Deutsche Bank erklärte in einer Stellungnahme, der Antrag sei gespickt mit Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien. "Leider sind wir aus aktienrechtlichen Gründen verpflichtet, ihn zu veröffentlichen." In einer formellen Stellungnahme stellte sich Aufsichtsrat klar hinter den Vorstandschef, der Aufsichtsrat halte Sewing unverändert für fachlich geeignet und zuverlässig, und habe vollstes Vertrauen in ihn als Vorstandsvorsitzenden.

Deutschlands größtes Geldhaus veröffentlichte den mehr als 40-seitigen Antrag am Dienstag auf seiner Internetseite. Formell gestellt wurde er von der Riebeck-Brauerei von 1862 AG, hinter der Freitag steht. Er befindet sich seit Jahren im Zwist mit der Deutschen Bank und hat das Geldhaus mehrfach verklagt. So forderte er auf Hauptversammlungen wiederholt die Abberufung des langjährigen Aufsichtsratschefs Paul Achleitner, scheiterte damit aber stets klar. Für Achleitner ist die Aktionärsversammlung am 19. Mai die letzte Hauptversammlung der Deutschen Bank, die er leiten wird. Auf den Österreicher, der seit zehn Jahren an der Spitze des Kontrollgremiums steht, soll der Niederländer Alexander Wynaendts folgen.

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008