Düsseldorf (Reuters) - Der Energietechnikkonzern Siemens Energy blickt wegen der Belastungen durch die spanische Windenergietochter Siemens Gamesa und der Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine skeptischer als bislang auf das Geschäftsjahr.
Der Vorstand erwarte im Geschäftsjahr 2022 nun Ergebnisse am unteren Ende der bisherigen Prognosespannen für die vergleichbare Umsatzerlösentwicklung von minus zwei bis plus drei Prozent und für die angepasste Ebita-Marge vor Sondereffekten von plus zwei bis plus vier Prozent, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Siemens Energy hatte bereits im April vorläufige Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres vorgelegt. Hinzu kam nun noch ein Verlust nach Steuern von 252 Millionen Euro nach einem Gewinn von 31 Millionen Euro vor Jahresfrist.
KEINE TRENDWENDE BEI SPANISCHER TOCHTER
Die Ergebnisse von Siemens Gamesa seien zum wiederholten Mal enttäuschend, sagte Siemens Energy-Chef Christian Bruch. Die Tochter belaste erheblich den eigenen Konzern. Die Situation bei Gamesa habe sich seit der letzten Gewinnwarnung weiter verschärft. "Als Mehrheitsaktionär stellen wir unsere Expertise zur Verfügung, um den Ursachen auf den Grund zu gehen und die Probleme zu bewältigen." Siemens Gamesa hatte kürzlich unerwartet große operative Probleme und steigende Kosten gemeldet, die zu einem hohen Quartalsverlust führten. Bruch hatte Anfang März sein bisheriges Vorstandsmitglied Jochen Eickholt als neuen Gamesa-Chef eingesetzt. Er soll den Turnaround einleiten.