(Reuters) - Verzögerungen bei der Reparatur von Gas-Kompressoren durch Siemens beschränken nach Angaben von Gazprom derzeit die Kapazität der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1.
Deshalb habe Gazprom den Durchfluss von Gas durch die Pipeline auf maximal 100 von 167 Millionen Kubikmeter pro Tag reduziert, teilte der russische Gas-Riese am Dienstag mit. Der deutsche Konzern habe Kompressoren verspätet von der Reparatur zurückgeschickt. Dazu kämen Fehlfunktionen an den Motoren, weshalb an der Kompressor-Station in Portowaja bei St. Petersburg derzeit nur drei Kompressoren betrieben werden könnten.
Allerdings war am Dienstagnachmittag kein verringerter Durchfluss durch Nord Stream 1 festzustellen. Aktuell ist die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet", erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. "Wir beobachten die Lage und prüfen den Sachverhalt."
Ob für die Reparaturen die Münchner Siemens AG oder der abgespaltene Energietechnik-Konzern Siemens Energy zuständig ist, war unklar. Beide Unternehmen nahmen zunächst keine Stellung. Siemens hält an Siemens Energy noch 35 Prozent.
Der Gas-Transport von Russland nach Westeuropa ist ohnehin bereits eingeschränkt. Über die Jamal-Pipeline wird aufgrund der russischen Sanktionen gegen den Eigentümer des polnischen Abschnitts, EuRoPol Gaz, kein Gas mehr geliefert. Zudem hatte im Mai die Ukraine den Gas-Durchfluss an einer von zwei Übergabestationen gestoppt. Davon ist ein Drittel des russischen Gases betroffen, das durch die Ukraine nach Westeuropa fließt.
(Bericht von Reuters, geschrieben von Alexander Hübner, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)