Zürich (Reuters) - Ein neuer Fall von Verunreinigung mit Salmonellen in Belgien hat die weltgrößte Schokoladefabrik lahmgelegt.
Der Schweizer Schokolade- und Kakaohersteller Barry Callebaut stoppte die Produktion in seinem Werk in Wieze bis auf weiteres. Der Erreger sei am Montag entdeckt worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die belgische Lebensmittelbehörde (FAVV) sei informiert. Kunden wurden gebeten, ausgelieferte Produkte zurückzuhalten, erklärte das Unternehmen aus Zürich.
Als Quelle der Kontamination wurde Barry Callebaut zufolge in der Schokoladeproduktion verwendetes Lecithin identifiziert. Der Konzern will die Ursache der Verunreinigung nun sorgfältig untersuchen, die Anlagen dann reinigen und wieder in Betrieb nehmen. Das Werk in Wieze ist dem Unternehmen zufolge die weltgrößte Produktionsstätte für Schokolade. Zu den Kunden von Barry Callebaut gehören Lebensmittelkonzern wie Nestle, Mondelez, Unilever und Hershy.
Im April hatte der italienische Süßwarenkonzern Ferrero sein Werk im belgischen Arlon wegen möglicher Verunreinigungen mit Salmonellen vorübergehend geschlossen. Eine Infektion mit dem Erreger ist oft mit Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen und Erbrechen verbunden, die in der Regel nach einigen Tagen wieder abklingen. Bedrohlich kann eine Erkrankung für Kinder, alte und immungeschwächte Menschen werden.
(Bericht von Paul Arnold und Michael Shields, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)