Frankfurt (Reuters) - Trotz höherer Rückstellungen für faule Kredite und Rezessionssorgen hat die Deutsche Bank den Gewinn um mehr als die Hälfte gesteigert und damit die Erwartungen an den Finanzmärkten übertroffen.
Unter dem Strich erwirtschaftete sie einen Gewinn von 1,05 Milliarden Euro, 51 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das größte deutsche Geldhaus am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Nettogewinn von 788 Millionen Euro gerechnet. "Besonders erfreulich entwickeln sich die Privatkunden- und die Unternehmensbank", sagte Bankchef Christian Sewing. "Dank unserer erfolgreichen Transformation sind wir auf einem guten Weg, mit unseren vier starken Geschäftsbereichen gut diversifiziert und nachhaltig profitabel zu sein."
Es war der achte Quartalsgewinn in Folge die Deutsche Bank, die mitten in einem umfassenden Konzernumbau steckt. An dem Ziel, 2022 eine Nachsteuerrendite von acht Prozent zu erzielen, hielt das Institut fest. Allerdings sehe die Bank "es aufgrund des derzeitigen operativen Umfelds als herausfordernder an, diese Ziele zu erreichen".
Auf das erhöhte Risiko für Kreditausfälle reagierte die Bank mit einer Rückstellung in Höhe von 233 Millionen Euro - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal, als die Risikovorsorge noch 75 Millionen Euro betrug. Ihr Risiko gegenüber Russland verringerte sie weiter. Im Bereich des Investment Banking stiegen die Gewinne entsprechend der Prognosen lediglich um ein Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Die Gesamterträge des Konzerns erhöhten sich im zweiten Quartal um rund sieben Prozent auf 6,65 Milliarden Euro.
(Bericht von Marta Orosz und Tom Sims; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)