Reuters

Pilotenstreik bei der Lufthansa für Freitag angekündigt

01.09.2022
um 07:32 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Im Tarifkonflikt mit der Lufthansa wollen die Piloten am Freitag streiken.

Der Arbeitgeber habe in dieser Woche kein verbessertes Angebot vorgelegt, sodass die Verhandlungen gescheitert seien, erklärte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Mittwoch. "Daher bleibt uns nur, mit einem Arbeitskampf unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen." Die VC pocht auf Reallohnsicherung in Zeiten hoher Inflation und Verbesserungen in der Vergütungsstruktur. Das Cockpitpersonal der Passagier-Airline Lufthansa und der Frachtlinie Lufthansa Cargo sei zum Streik von 00.01 Uhr bis 23.59 Uhr am 2. September aufgerufen. Die Lufthansa wollte sich zum Streikaufruf zunächst nicht äußern.

Bestreikt werden sollen von Deutschland abgehende Flüge der Lufthansa. Der eintägige Ausstand dürfte zu massiven Flugausfällen führen und die Reisepläne Tausender Passagiere durchkreuzen. Im Sommer strich die Lufthansa Tausende Flüge wegen Personalmangels an Flughäfen und bei der Airline selbst. Schon das sorgte für Verdruss bei den Kunden. Bei einem Tag Vorlauf am Donnerstag könnte das Lufthansa-Management auf den Streikaufruf, der von den gut organisierten Piloten weitgehend befolgt werden dürfte, noch reagieren. "Um Arbeitskämpfe abzuwenden, muss Lufthansa ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen", erklärte VC-Tarifvorstand Marcel Gröls.

Die VC fordert für die mehr als 5000 Flugzeuglenker der Kernmarke Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo zum 1. Juli 5,5 Prozent mehr Gehalt und einen automatischen Inflationsausgleich ab 2023. Zudem sollen Einstiegsgehälter angehoben werden und schneller steigen. Die Lufthansa ist zu einer Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent bereit, doch vor allem bei der Änderung der Tarifstruktur harkte es der VC zufolge. Das Unternehmen argumentiert, angesichts hoher Schulden nach der Corona-Krise dürften die Kosten nicht stark steigen.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Deutsche Lufthansa AG

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