Reuters

Siemens hilft ACC bei Bau und Betrieb von Batteriefabriken

13.10.2022
um 10:17 Uhr

München (Reuters) - Siemens hat mit dem europäischen Batteriehersteller ACC einen der bisher größten Kunden für seine neue Hard- und Software-Plattform Xcelerator gewonnen.

Der am Donnerstag bekanntgegebenen Grundsatzvereinbarung zufolge wird der Münchner Technologiekonzern "bevorzugter Lieferant" für Automatisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung der zwei bis drei Fabriken für Elektroauto-Batterien, die die Automotive Cells Company (ACC) in Europa plant - eine davon in Kaiserslautern. "ACC nutzt praktisch das gesamte Spektrum von Xcelerator ? vom Bau der Fabrik über die Automatisierung der Produktion bis zur Gebäudetechnik", sagte der für die Sparte Digital Industries (DI) verantwortliche Siemens-Vorstand Cedrik Neike der Nachrichtenagentur Reuters.

ACC gehört zu je einem Drittel den Autobauern Mercedes-Benz und Stellantis sowie dem französischen Öl- und Energiekonzern TotalEnergies. Das Unternehmen hat sieben Milliarden Euro zur Verfügung, um "Gigafabriken" im französischen Billy-Berclau Douvrin, in Kaiserslautern und möglicherweise im italienischen Termoli zu bauen. Die Batterien und die Produktionslinien sollen mit Siemens-Technik zunächst als "digitaler Zwilling" am Computer entstehen. "Viele Batteriefabriken können noch effizienter arbeiten. Wir als Siemens wollen hier zu substanziellen Effizienzsteigerungen beitragen", sagte Neike.

Siemens ist bereits mit mehreren Batterieherstellern, darunter der südkoreanischen LG, im Geschäft. Davon erhofft sich der Münchner Konzern sichere Umsätze auch in einem wirtschaftlichen Tal. "Batteriefabriken gehören ? neben Halbleitern und Intralogistik ? zu den Superzyklen, in die unabhängig von der Konjunktur investiert werden muss", sagte der DI-Vorstand.

Siemens stellt am Donnerstag auf einem "Digital Media Day" in Berlin seine Pläne für die fortschreitende Digitalisierung vor. Vorstandschef Roland Busch hat sich auf die Fahnen geschrieben, die reale und die digitale Welt in der Industrie stärker zu verzahnen. Siemens habe sich in seiner 175-jährigen Geschichte "immer wieder neu erfunden", sagte er beim Festakt zum Firmenjubiläum am Mittwochabend.

(Bericht von Alexander Hübner; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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