Berlin (Reuters) - Der Piloten-Streik bei Eurowings könnte heute (Montag) etwa 20.000 Passagiere treffen und den Flugbetrieb der Billigairline fast zur Hälfte lahmlegen.
An den Airports Düsseldorf, Köln, Hamburg und Stuttgart strich die Fluggesellschaft bereits Verbindungen am frühen Morgen. Die Lufthansa-Tochter ging zuletzt davon aus, dass nur gut 230 von rund 400 geplanten Flügen stattfinden können. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat zum Arbeitskampf von Montag 00.00 Uhr bis Mittwoch 23.59 Uhr aufgerufen. Für Dienstag und Mittwoch rechnet Eurowings damit, dass ebenfalls knapp die Hälfte des normalen Flugprogramms ausfällt.
Die Gewerkschaft hatte am Freitag die Piloten im Tarifstreit über bessere Arbeitszeiten zu einem dreitägigen Streik aufgerufen und das von Eurowings vorgelegte Angebot als nicht verhandlungsfähig bezeichnet. Die VC fordert längere Ruhezeiten und kürzere Einsätze, weil das Cockpit-Personal überlastet sei. Das Management hatte die Forderungen als maßlos bezeichnet. Eurowings-Geschäftsführer Kai Duve kritisierte am Wochenende, die Gewerkschaft zwinge Eurowings unausweichlich in eine Schrumpfung des deutschen Flugbetriebs und gefährde Arbeitsplätze - nicht nur im Cockpit.
Die Fluggesellschaft hatte auch betont, dass das bis zum Streik angebotene Entlastungspaket für Pilotinnen und Piloten die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren erreiche. "Entsprechend wird die VC mit ihrer unnachgiebigen Haltung kein noch besseres Angebot erstreiken, sondern mit ihrem Kurs nur zu erneuter Kundenenttäuschung und weiteren Millionenschäden beitragen."
Die Eurowings-Piloten hatten bereits Anfang Oktober die Arbeit für einen Tag niedergelegt. Die Airline musste rund 250 Flüge absagen - etwa 30.000 Passagiere waren betroffen.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)