London (Reuters) - Der britische Sport- und Modefilialist Frasers erhöht den finanziellen Einsatz bei seinem Lieferanten Hugo Boss weiter.
Die Aktien und Derivate, mit denen das vom Milliardär Mike Ashley beherrschte Unternehmen bei Hugo Boss engagiert ist, seien zusammen 960 Millionen Euro wert, erklärte die Frasers Group am Montag in einer Pflichtmitteilung. Mit strategischen Beteiligungen sichere sich das Unternehmen neue Möglichkeiten, untermauere aber auch die langfristige Zukunft des bestehenden Geschäfts. "Frasers hat umfassende Ambitionen, das Geschäft in Großbritannien und darüber hinaus zu vergrößern, und lotet die Potenziale dafür ständig aus", hieß es in der Mitteilung. Der schwäbische Modekonzern Hugo Boss beliefert unter anderem die zu Frasers gehörenden Ketten "House of Frasers" und "Flannels".
Die börsennotierte Frasers Group, an der Ashley 69 Prozent hält, ist direkt mit 4,3 Prozent an Hugo Boss beteiligt und hat über Put-Optionen Zugriff auf weitere 28,5 Prozent. Die neuen Beteiligungsverhältnisse hatte Hugo Boss schon Ende September veröffentlicht. Sie haben sich über den Sommer nicht wesentlich geändert. Im Juni hatte Frasers einen Aktienanteil an Hugo Boss von 4,9 Prozent und Derivate im Volumen von 26 Prozent gemeldet. Die Put-Optionen werden zum Teil im Dezember, zum Teil aber erst im Jahr 2024 fällig. Die strategische Beteiligung an Hugo Boss sei Teil des normalen Geschäfts, betonte der Frasers-Vorstand.
Im Juni hatte sich Frasers noch ausdrücklich zur Strategie und zum Management von Hugo Boss bekannt. Der Passus fehlt in der Mitteilung vom Montag.
Mike Ashley hatte das Unternehmen 1982 mit der Eröffnung eines Sportgeschäfts in Maidenhead gegründet. 2020 wurde der inzwischen auf 769 Filialen verschiedener Marken angewachsene Konzern von "Sports Direct" in "Frasers" umbenannt - ein Zeichen für die Strategie, ins gehobene Modesegment vorzudringen. Seit Mai wird Frasers von Michael Murray geführt, dem Schwiegersohn von Mike Ashley.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)