Frankfurt/Bangalore (Reuters) - Die Talfahrt bei Meta geht weiter.
Der Gewinn sei im dritten Quartal um etwa die Hälfte auf 4,4 Milliarden Dollar eingebrochen, teilte die Facebook-Mutter am Mittwoch mit. Das ist das schlechteste Ergebnis seit 2019 und der vierte Rückgang hintereinander. Analysten hatten auf bessere Zahlen gehofft.
Außerdem verbuchte das Online-Netzwerk das zweite Umsatzminus in Folge. Die Erlöse schrumpften im Sommer-Quartal um vier Prozent auf 27,71 Milliarden Dollar, hieß es weiter. Für das laufende Vierteljahr stellte die Firma von Mark Zuckerberg 30 bis 32,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Darin enthalten seien Wechselkursbelastungen in Höhe von sieben Prozent. Analysten hatten bislang im Schnitt 32,2 Milliarden Dollar erwartet.
Meta warnte zudem vor wachsenden Verlusten der Sparte Reality Labs. Darin gebündelt ist unter anderem die Entwicklung des "Metaverse", einer virtuellen Welt, die Zuckerberg als besonders zukunftsträchtig betrachtet. Einige seiner Investoren sehen das aber anders und fordern drastische Kürzungen bei den milliardenschweren Ausgaben in diese Technologie.
APPLES PRIVATSPHÄRE-POLITIK SETZT META ERNEUT ZU
Meta, zu dem auch die Dienste Instagram und WhatsApp gehören, machen neben der scharfen Konkurrenz der Video-Plattform TikTok die Datenschutz-Regeln von Apple zu schaffen. Das neue Betriebssystem für iPhones erschwert die Personalisierung von Anzeigen, wodurch sie als weniger wirksam gelten und weniger Geld einbringen. Dies hatte Meta im zweiten Quartal den ersten Umsatzrückgang seit dem Börsengang eingebrockt. Aus ähnlichen Gründen hatten am Dienstag die Google-Mutter Alphabet und der Musikstreaming-Dienst Spotify mit ihren Geschäftszahlen enttäuscht.
Als Reaktion auf die aktuellen Zahlen brach die Meta-Aktie im nachbörslichen US-Geschäft um 13 Prozent ein. Dies drückte den Börsenwert des Konzerns um 40 Milliarden Dollar. In dem Sog büßten der Snapchat-Betreiber Snap und die Internet-Fotopinnwand Pinterest bis zu drei Prozent ein. Sie sind ebenfalls von Online-Werbung abhängig.
(Bericht von Hakan Ersen, Katie Paul und Chavi Mehta, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)