Berlin (Reuters) - Die Grünen verlangen von Industrie-Profiteuren einer Gaspreisbremse einen Verzicht auf Dividenden- und Bonus-Zahlungen.
"Wir brauchen Konzentration auf diejenigen, die wirklich Hilfe brauchen. Das heißt auch, dass große Unternehmen, die Unterstützung erhalten, nicht gleichzeitig hohe Dividenden ausschütten und Boni zahlen sollten", sagte Grünen-Vize-Fraktionschef Andreas Audretsch am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "Es ist gut, dass der Haushaltsausschuss das mit den Stimmen der Ampel-Koalition bereits so beschlossen hat." Wichtig sei nun Regelungen zu finden, die gerecht sind, zugleich Bürokratie vermeiden und schnell funktionierten. "Die Probleme vieler Unternehmen sind ernst, darum ist zentral, dass die Unterstützung schnell bei den Unternehmen ankommt."
Die Gaskommission sage zurecht, dass unabhängig vom Energieträger vor allem Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen und besonders hart getroffene Unternehmen in den Mittelpunkt gehörten. Die Kommission hat in ihrem Abschlussbericht die strittige Frage, ob Unternehmen, die von Energie-Hilfen profitieren, Dividenden zahlen dürfen, nicht klar beantwortet. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat trotz seines hohen Gas-Bedarfs bereits angekündigt, möglichst auf die Hilfen verzichten zu wollen - auch mit Hinweis auf die Dividendenfrage.
(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)