Taipeh (Reuters) - Die anhaltenden Einschränkungen durch Corona-Lockdowns in China machen dem Apple-Zulieferer Foxconn zu schaffen.
Das taiwanische Unternehmen steigerte seinen Gewinn im dritten Quartal um fünf Prozent auf 38,8 Milliarden Taiwan Dollar (1,22 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Auftragsfertiger von elektronischen Komponenten und Geräten am Donnerstag mitteilte. Die Summe lag unter den Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt mit 41,3 Milliarden Taiwan Dollar gerechnet hatten.
Wegen des Corona-Lockdowns in der Wirtschaftszone der Stadt Zhengzhou, in dem auch ein großes Foxconn-Werk mit 200.000 Beschäftigten liegt, schraubte der weltweit größte iPhone-Hersteller seine Prognose für das vierte Quartal nach unten. Er erwartet nun stagnierende Einnahmen, ohne einen zahlenmäßigen Ausblick zu geben. Das vierte Quartal ist traditionell die Hochsaison für Taiwans Technologieunternehmen, die für die geschäftige Weihnachtszeit in den westlichen Märkten um die Lieferung von Mobiltelefonen, Tablets und anderer Elektronik konkurrieren. Auch das chinesische Neujahrsfest, das im Januar folgt, sei sehr wichtig, sagte Chairman Liu Young-way in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. "Wir wollen auf jeden Fall unsere Produktionskapazitäten so anpassen, dass es keine Auswirkungen auf die Nachfrage an diesen beiden Feiertagen geben wird."
Die Wirtschaftszone von Zhengzhou hatte den siebentägigen generellen Lockdown am Mittwoch aufgehoben, in einigen Bereichen blieben die Corona-Maßnahmen aber in Kraft. Auch Foxconn behält die Corona-Blase erst einmal bei, bei der Beschäftigte im Werk schlafen, essen und arbeiten. Das Unternehmen, das offiziell Hon Hai Precision Industry heißt, hat deshalb mit einer hohen Unzufriedenheit unter seinen Mitarbeitern zu kämpfen. Mehrere Arbeiter haben das Werk bereits verlassen. Apple rechnet wegen der gedrosselten Produktion in Zhengzhou mit geringeren Auslieferungen seines iPhone 14, weshalb sich die Kunden auf längere Wartezeiten einstellen müssten.
(Bericht von Ben Blanchard und Sarah Wu, geschrieben von Philipp Krach; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)